Schönbuchbahn: Grünes Licht für neue Elektro-Fahrzeuge

Landrat Roland Bernhard: „Ein Stein, der vom Herzen fällt.“

Foto des Nexio-Zuges

Seit 2021 warten die Fahrgäste der Schönbuchbahn zwischen Böblingen und Dettenhausen sehnsüchtig auf die neuen, eleganten und vor allem elektrischen Züge der Schönbuchbahn. Die Zulassung der Fahrzeuge hatte sich seither mehrmals verzögert. Im Mai 2024 musste der erste konkrete Termin für die Jungfernfahrt abgesagt werden, im Dezember dann auch der zweite.

Nun liegt das entscheidende Dokument schwarz auf weiß vor: Der Fahrzeugtyp NEXIO hat am 18.03.2025 von der zuständigen Landeseisenbahnaufsicht (LEA) Baden-Württemberg beim Eisenbahn-Bundesamt Außenstelle Stuttgart/Karlsruhe die Betriebserlaubnis für die Schönbuchbahn erhalten. Damit ist der Weg frei für die nächsten Schritte bis zur Inbetriebnahme.

Landrat Roland Bernhard, der als Vorsitzender des Zweckverbands Schönbuchbahn den Auftrag beim spanischen Hersteller CAF erteilte, ist erleichtert: „Der letzte große Meilenstein ist geschafft, mir fällt ein Stein vom Herzen. Es fiel schwer daran zu glauben, dass es noch klappt, nachdem der Zulassungsprozess von Anfang an unglücklich mit vielen Irrungen und Wirrungen verlaufen ist. Aber am Ende haben der Hersteller und die Zulassungsbehörde endlich zueinander gefunden. Für die Nutzer der Schönbuchbahn ist das eine richtig gute Nachricht. Ich bin mir sicher, dass die Fahrgastzahlen mit diesem wunderbaren Zug kräftig anziehen werden, denn es macht einfach Freude, mit der neuen Schönbuchbahn zu fahren.“

Der CEO der CAF Deutschland GmbH, Ronald R.F. Lünser, ist ebenso erfreut, dass dieses langwierige Kapitel nun zu einem positiven Abschluss geführt werden konnte. „Ich freue mich für den ZVS als Auftraggeber, für die WEG als künftigen Betreiber aber insbesondere für die Fahrgäste, dass mit dem Einsatz der modernen Fahrzeuge auch mehr Reisekomfort angeboten werden kann. Auch die Anwohner der Region werden sich über mehr Lebensqualität freuen können, denn die Elektrotriebzüge sind nicht nur deutlich leiser, sondern reduzieren den CO2-Ausstoß um einige tausend Tonnen pro Jahr und ermöglichen auf der Schönbuchbahn klimafreundliches Reisen. Dass dieses Zulassungsverfahren dann doch länger als erwartet gedauert hatte, ist im Wesentlichen auf die multikomplexen Wirkungszusammenhänge zwischen Eisenbahninfrastruktur, Betriebsverfahren und Fahrzeugtechnik zurückzuführen und hat auch damit zu tun, dass von den beteiligten Behörden zwei verschiedenen Normen herangezogen wurden. Umso erfreulicher ist es, dass die Zulassung jetzt vorliegt und somit die Voraussetzung für den Beginn der Triebfahrzeugführer-Ausbildung gegeben ist.“

Im nächsten Schritt, erläutert der Zweckverbandsvorsitzende Roland Bernhard, werden die Fahrer in kleinen Gruppen ausgebildet, um den laufenden Verkehr auf der Schönbuchbahn nicht einschränken zu müssen. Mit Beginn der Ausbildung werden die NEXIOs vereinzelt schon auf der Schönbuchbahn zu sehen sein. Die neuen Elektrofahrzeuge werden dann nach und nach in den Planbetrieb der Schönbuchbahn übergehen und sukzessive die alten Dieseltriebwagen ersetzen. Diese Integration der Fahrzeuge in den elektrischen Vollbetrieb soll bis Sommer dauern.

Für die Übergangsphase, in der ein Mischbetrieb aus Dieselfahrzeugen und Elektrofahrzeugen nötig ist, wird es dennoch Einschränkungen im Betriebsverfahren geben. So dürfen alle Fahrten auf der Schönbuchbahn nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 anstatt 100 km/h stattfinden. Diese Einschränkung entfällt, sobald das letzte Dieselfahrzeug die Schönbuchbahn um die Jahresmitte verlassen hat. Dadurch verändern sich vorübergehend an den Haltestellen die Fahrpläne geringfügig, durch Optimierungen in den betrieblichen Abläufen sollten jedoch die Anschlüsse an die S-Bahn im Böblinger Bahnhof größtenteils eingehalten werden.

(Erstellt am 25. März 2025)

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