Fairtrade-Landkreis Böblingen

Um auf entwicklungspolitische Themen aufmerksam zu machen, werden regelmäßig Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. Zum Weltfrauentag am 8. März 2023, gab es in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragen (Frau Thies) und der ehemaligen Fairtrade Beauftragen (Frau Kimmerle) des Landratsamtes eine gemeinsame Aktion. An die Mitarbeiterinnen des Landratsamtes wurden im Rahmen dieser Aktion fair gehandelte Rosen verteilt, um die Verbindung zwischen dem Fairen Handel und Frauenrechten zu stärken.

Am 24. April 2023 jährte sich das Unglück in der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch, bei dem mehr als 1000 Menschen starben, bereits zum 10. Mal. Mit der Kampagne „Change Fashion“, nimmt Fairtrade Deutschland damit auf die weiterhin vorherrschenden Missstände in der Textilindustrie und existenzsichernde Löhne in der Modeproduktion als Menschenrecht in den Fokus.

Der Landkreis Böblingen hat sich dieser Kampagne angeschlossen. Gemeinsam mit der Expertin Misuk Choi von Future Fashion, der Bewegung für nachhaltige Mode und bewusstes Konsumverhalten in Baden-Württemberg, wurden im Rahmen eines Upcycling Workshops die Verbindungen zwischen den vorherrschenden Missständen in der Textilindustrie und unserem eigenen Konsumverhalten hergestellt. An diesem Abend war zudem auch Sandra Walthier, Abfallreferentin beim Landkreis Böblingen, anwesend und hat einen Einblick in ihre Aktivitäten geben. Sandra Walthier bietet Workshops, Führungen und Veranstaltungen für Erwachsene an und klärt über Abfallvermeidung und –trennung auf.

Nach einem Input zum Thema Fast Fashion gab es verschiedene Möglichkeiten, unter Anleitung aus alten und gebrauchten Stücken, etwas Neues zu kreieren. Zur Auswahl standen das Reparieren von Rissen und Löchern von Jeans oder anderen Kleidungsstücken mit der Sashiko-Technik (japanische Flicktechnik), die Herstellung von Scrunchies (ummantelte Haargummis) und/oder Taschen aus alten T-Shirts.

Am 19. September 2023, gab es anlässlich der „Fairen Woche“ unter dem diesjährigen Motto „Klimagerechtigkeit“ ein faires und regionales Frühstücksbuffet, um Mitarbeitende des Landratsamtes für die Themen rund um den fairen Handel zu sensibilisieren. Unterstützt wurde die Aktion mit einem Informations- und Verkaufsstand durch den Weltladen Aidlingen. Die Weltläden sind Teil des entwicklungspolitischen Netzwerks, da sie mit dem Verkauf der fair gehandelten Produkte, Projekte in Ländern des Globalen Südens unterstützen und damit zu einer gerechteren Welt beitragen.

Am 19. Juni 2024 stand auf dem Marktplatz in Sindelfingen alles unter dem Zeichen von Sport und Fairness. Der Landkreis Böblingen war gemeinsam mit Vertreterinnen der Fairtrade Steuerungsgruppe, der Stadt Sindelfingen und der Weltläden mit einem Informationsstand vor Ort, um auf das Thema Fairer Handel im Sport aufmerksam zu machen.

Für große und kleine Besucher gab es eine Torwand, bei der mit einem fair produzierten Fußball geschossen werden konnte – ein Spaß für alle und gleichzeitig eine Gelegenheit, über die Herkunft und Produktion solcher Produkte nachzudenken. Zusätzlich gab es spannende Informationen über die Herstellung von Sporttextilien. Die Besucher konnten erfahren, wie ihre Sportkleidung entsteht und warum faire Produktionsbedingungen wichtig sind – nicht nur für die Menschen, die die Kleidung herstellen, sondern auch für eine nachhaltigere Zukunft. Mit dieser Aktion wollte der Landkreis zeigen, dass Sport und Fairness zusammengehören und jeder mit bewussten Entscheidungen einen Beitrag leisten kann.

Im Foyer des Landratsamts wurde zudem eine  Ausstellung zum Thema Sport und Fairer Handel präsentiert. Auch andere Bibliotheken im Kreis beteiligten sich mit eigenen Ausstellungen, um das Thema auf kreative Weise in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und das Bewusstsein dafür zu stärken.

Am Dienstag den 13. September, ist die Faire Woche 2024 unter dem Motto „Fair und kein Grad mehr“, mit dem Fokus auf Klimagerechtigkeit aus Sicht junger Menschen gestartet. Besonders Kleinproduzentinnen im Globalen Süden und Partner des Fairen Handels, vor allem in der Landwirtschaft, sind stark vom Klimawandel betroffen. Klimagerechtigkeit erfordert auch soziale Gerechtigkeit, mit fairen Arbeitsbedingungen und gerechter Entlohnung. Der Faire Handel unterstützt aktiv Klimagerechtigkeit, indem er Kleinproduzentinnen krisenresistenter macht, Anpassungen an den Klimawandel fördert und sich auf wirtschaftlicher und politischer Ebene engagiert.

Mit Fairtrade-Produkten wie Kaffee, Tee oder Müsli kann man den Tag fair beginnen, denn sie stehen für bessere Arbeitsbedingungen in Afrika, Lateinamerika und Asien. Der Landkreis Böblingen ist seit Oktober 2023 Fairtrade-Landkreis und bekennt sich damit zu seiner globalen Verantwortung und setzt sich dafür ein, den Fairen Handel auf lokaler Ebene voranzubringen. Neben dem wichtigen Aspekt des weltweiten Fairen Handels, möchte der Landkreis Böblingen gleichzeitig die regionale Wertschöpfung aus dem Landkreis bzw. den angrenzenden Landkreisen nicht unberücksichtigt lassen, da sich beide Aspekte gut ergänzen können.

Im Rahmen der Fairen Woche gab es erneut wie im letzten Jahr, am Donnerstag den 19. September in der Kantine des Landratsamtes zusätzlich zum täglichen Angebot (7 Uhr bis 11 Uhr) auch ein faires und regionales Frühstücksbuffet. Zudem war auch der Weltladen Sindelfingen mit einem Informations- und Verkaufsstand im Foyer der Kantine vor Ort, um mit  Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen.

Schon heute sind weltweit viele Millionen Menschen von den Folgen des Klimawandels betroffen. Er ist nicht nur ökologisch, sondern vor allem auch sozial herausfordernd, denn es geht um Fragen von Gerechtigkeit: Ist es fair, dass die Länder des Globalen Südens, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, am meisten unter den Folgen leiden? Ist es fair, dass diejenigen, die keine oder nur wenig finanzielle Mittel und Rücklagen haben, um ihre Existenz bangen müssen? Und ist es fair, dass junge Menschen, die wenig zur Entstehung der Klimakrise beigetragen haben, die Auswirkungen schultern müssen? Diesen Fragen zur Klimagerechtigkeit widmete sich der Film- und Diskussionsabend, zu dem die Landkreisverwaltung Böblingen am 26. September 2024 eingeladen hat.

Im Film NOW von Jim Rakete appelliert die Jugend an die Vernunft der Erwachsenen. Stellvertretend werden Klimaaktivistinnen und -aktivisten vorgestellt, die mit ihrem zivilen Ungehorsam, Streiks und Demos die breite Öffentlichkeit wachrütteln. Sie kämpfen für ihre Zukunft, die JETZT entschieden wird. Mit ihrer Energie und ihrem Wissensdurst stecken sie andere an und motivieren sie mitzumachen. Auch in Baden-Württemberg, im Landkreis Böblingen, gibt es junge Menschen, die sich für eine klimagerechte Zukunft einsetzen. In der sich dem Film anschließenden Diskussion kamen Hanna-Marie Distler (Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg) und Fynn Rubehn (Fridays for Future Herrenberg) unter der Moderation von Jörg Litzenburger (Präventionsbeauftragter Landratsamt Böblingen) mit dem Publikum ins Gespräch: Was verstehen sie unter Klimagerechtigkeit? Welche Möglichkeiten haben sie gefunden, den Ursachen der Klimakrise entgegenzutreten und klimaschonende Konsummuster auszuprobieren?

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Schokolade? Schokolade gehört zur Weihnachtszeit wie der Tannenbaum zum Fest – sei es als Praline, Trinkschokolade oder klassischer Schokonikolaus. Noch besser schmeckt sie, wenn sie aus fairem Handel stammt! Am Freitag, den 6. Dezember gab es daher zur Mittagszeit in der Kantine des Landratsamtes faire Schokonikoläuse!

Doch warum faire Schokolade? Fair gehandelte Schokolade bedeutet:

Seit 2023 ist der Landkreis Böblingen Fairtrade-zertifiziert und mit der Nikolaus-Aktion möchten wir ein sichtbares Zeichen für bewussten und verantwortungsvollen Konsum setzen. Die Aktion ist Teil der Fairtrade-Kampagne „Sweet Revolution“, die den Fokus auf gerechtere Arbeitsbedingungen und nachhaltigen Genuss legt. Gerade zur Weihnachtszeit, in der der Schokoladenkonsum besonders hoch ist, ist es wichtig, an die Menschen zu denken, die hinter den süßen Leckereien stehen. Weiter Informationen zur Kampagne gibt es hier.