Verdienstmedaille für herausragende Persönlichkeiten
Landrat Bernhard ehrt Wilfried Dölker, Helmut Noë und Hans Klemm
Stehempfang in der Neuen Aula des Kaufmännischen Schulzentrums
Der Schwabe ist generell sparsam mit Lob; das gilt insbesondere für die Verdienstmedaille des Landkreises Böblingen, die nur sehr selten verliehen wird. Am Dienstagabend, 25. Juni 2024, gab es diese besondere Auszeichnung gleich drei Mal. Landrat Roland Bernhard überreichte sie in der Aula des Kaufmännischen Schulzentrums in Böblingen an Wilfried Dölker, Helmut Noë, und (in dessen Abwesenheit) auch an Hans Klemm.
„Die Verdienstmedaille des Landkreises Böblingen ist die höchste Anerkennung, die wir vergeben können“, betonte der Landrat. „Wir ehren heute drei Persönlichkeiten, die in herausragenden Funktionen das gesellschaftliche Zusammenleben in unserem Kreis mitbestimmt haben und damit Meinungsbildner und Wegbereiter waren. Wilfried Dölker und Helmut Noë sind wahre Urgesteine der Kommunalpolitik mit exzellenten Verdiensten – ohne sie als Wegbereiter wäre der Landkreis nicht, was er heute ist. Hans Klemm wird für herausragendes lokalpolitisches Engagement und Verdienste im Feuerwehrwesen geehrt.“
Bürgermeister a.D. Wilfried Dölker aus Holzgerlingen ist seit 1989 bis 2024 Kreisrat der Freien Wähler, von 2000 bis 2017 als Fraktionsvorsitzender. „Sie waren am Aufbau und der Entwicklung des Landkreises Böblingen entscheidend beteiligt als Ideengeber und Gestalter. Der Landkreis hat Ihnen als Wegbereiter viel zu verdanken. Wertvolle Impulse setzten Sie als wahrer Finanzexperte, oft kritisch, aber immer konstruktiv“. Im Jahr 1986 wurde Wilfried Dölker zum Bürgermeister der Gemeinde Holzgerlingen, die 1993 zur Stadt erhoben wurde, gewählt und übte dieses Amt 32 Jahre lang aus. Landrat Bernhard führte aus: „Ihr Name ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung von Holzgerlingen zu einer prosperierenden, wirtschaftlich und strukturell gesunden Kleinstadt. Sie haben die Geschicke der Stadt herausragend gelenkt und ein bleibendes Lebenswerk geschaffen“. Die Stadterhebung habe sich auch positiv auf die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises ausgewirkt. Großprojekte, die gemeinsam mit Landkreis vorangetrieben wurden, war die Gründung des Zweckverbands Schönbuchbahn und deren Elektrifizierung sowie der Ausbau der B 464. Von 1992 bis 2017 war Wilfried Dölker Vorsitzender des Kreisverbands Böblingen im Gemeindetag Baden-Württemberg. Seit 2004 bis heute vertritt er die Interessen des Landkreises in der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart. Neben seinen kommunalpolitischen Ehrenämtern ist Wilfried Dölker Vorsitzender des Heimatgeschichtsvereins Holzgerlingen.
Helmut Noë aus Leonberg war von 1993 bis 2001 Bürgermeister und bis 2009 Erster Bürgermeister in Leonberg und gehört dem Kreistag seit 1988 bis 2024 an. Er ist seit 32 Jahren Fraktionsvorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion und zweiter stellvertretender Vorsitzender des Kreistags. „Sie setzen sich seit vielen Jahrzehnten engagiert und mit herausragendem Sachverstand, mit Leidenschaft und Weitblick für die Stadt Leonberg, den Landkreis Böblingen und das Gemeinwohl ein. Als stetiger Brückenbauer haben Sie das Wohl des Landkreises immer im Blick. Ihre große Erfahrung, Ihr Wissen, der Respekt, den Sie genießen und der Einfluss, den Sie haben, ist unschätzbar wertvoll. Auch für die Stadt Leonberg haben Sie herausragende Verdienste erworben“, betonte Landrat Bernhard. Als Kreistagsmitglied hat sich Helmut Noë für die Verbesserung der kommunalen Daseinsvorsorge, verbunden mit zahlreichen positiven Veränderungen und Entwicklungen für den Landkreis Böblingen und seiner Bürgerinnen und Bürger eingesetzt. Er war an allen wegweisenden Entscheidungsprozessen und Beschlüssen bis heute beteiligt. Seit 1999 vertritt er die Interessen des Landkreises Böblingen in der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart. Auf Vorschlag der CDU Fraktion in der Regionalversammlung wurde er zum ordentlichen Mitglied im Aufsichtsrat des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart gewählt. Neben seinen kommunalpolitischen Ehrenämtern hat er sich weiteren Ehrenämtern in seiner Heimatstadt Leonberg verpflichtet. Dort ist er unter anderem zweiter Vorsitzender des Fördervereins für das Krankenhaus Leonberg und Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Leonberger Hospiz. Weiterhin ist er Mitglied im Obst- und Gartenbauverein Höfingen, im Heimat- und Kulturverein Höfingen sowie bei der Umweltgruppe „Schlammbrüder“ im Bürgerverein Eltingen.
Hans Klemm aus Sindelfingen ehrte Landrat Bernhard in seiner Laudatio: „Mit viel Herzblut und vorbildlichem ehrenamtlichen Engagement hat sich Hans Klemm als Stadtrat und Kreisrat für die Belange seiner Heimatstadt, des Landkreises und der Allgemeinheit eingesetzt. Er ist ein schwäbisches Urgestein, der schlagfertig politische Entscheidungen beeinflusst hat. Mit herausragendem Fachwissen und Engagement hat er sich um das Feuerwehrwesen im Landkreis Böblingen verdient gemacht. Als letzter ehrenamtlicher Stadtbrandmeister in Baden-Württemberg, stellvertretender Kreisbaumeister und stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands war er eine wichtige Stütze des Feuerwehrwesens im ganzen Landkreis“. Hans Klemm war hauptberuflich als KFZ-Schlosser-Meister tätig. Von 1980 bis 2009 war für die SPD Stadtrat; ab 1999 als Fraktionsvorsitzender. Als Kreisrat engagierte er sich von 2004 bis 2014 und war ab 2009 Fraktionssprecher. Außerdem engagierte sich Hans Klemm im Feuerwehrwesen. Im Jahr 1962 wurde er aktives Mitglied der Feuerwehr Sindelfingen und 1984 zum Zugführer ernannt. 1989 folgte die Wahl zum Feuerwehrkommandanten und gleichzeitig erfolgte die Beförderung zum Hauptbrandmeister. Im selben Jahr wurde Hans Klemm von der Gesamtwehr Sindelfingen/Maichingen und Darmsheim zum ehrenamtlichen Stadtbrandmeister gewählt. Während dieser Zeit konnte er viele bahnbrechende Projekte umsetzen und die Feuerwehr Sindelfingen unter anderem mit dem Aufbau eines effizienteren Fuhrparks, mit dem Bau der neuen und modernen Feuerwache sowie der Gründung der Jugendfeuerwehr Sindelfingen zukunftsfähig machen.
„Ihr weit über das normale Maß hinaus gehendes Engagement ist für die Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises ein Glück. Sie sind leuchtende Vorbilder und wahrlich verdiente Träger der Verdienstmedaille des Landkreises Böblingen“, betonte Landrat Roland Bernhard in seiner Ehrung in Richtung aller Geehrten.
Nach den Richtlinien wird die Verdienstmedaille in dankbarer Würdigung hervorragender ehrenamtlicher Verdienste um das Wohl des Landkreises Böblingen und das seiner Einwohnerinnen und Einwohner verliehen. Vorschlagsberechtigt sind der Landrat und die Fraktionen des Kreistags. Der Kreistag entscheidet über die Ehrung. Neben der Verdienstmedaille erhalten die Geehrten auch eine vom Landrat unterzeichnete Verleihungsurkunde.
Die Verdienstmedaille ist aus Bronze und zeigt auf der Vorderseite den Geehrten als Teil der Gesellschaft; im Zentrum steht das Wappen des Landkreises Böblingen. Sie wird sehr selten verliehen.