Fußverkehr als Schlüsselthema
Sechste Mobilitätskonferenz in Böblingen
Am vergangenen Mittwoch fand zum sechsten Mal die Mobilitätskonferenz des Landkreises Böblingen statt. Rund 70 Teilnehmer aus Politik, Land, Landkreisen, Städten und Gemeinden sowie Verkehrsunternehmen und der Fachöffentlichkeit kamen zusammen, um sich intensiv mit dem diesjährigen Schwerpunktthema Fußverkehr auseinanderzusetzen.
Der Fußverkehr nimmt eine zunehmend wichtige Rolle im Mobilitätsmix ein. Studien zeigen, dass der Anteil im Durchschnitt höher ist als der von ÖPNV-Nutzern und Radfahrern. Zudem ist das Thema generationsübergreifend relevant und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz: Wer zu Fuß geht, verursacht praktisch keine Treibhausgase. Deshalb hatte die Konferenz das Ziel, dem Fußverkehr mehr Aufmerksamkeit zu widmen und seine Bedeutung zu unterstreichen.
Besonders wertvolle Impulse kamen von den beiden Gastrednern aus Österreich und der Schweiz. Sie boten interessante Einblicke in internationale Ansätze zur Förderung des Fußverkehrs. So stellte die Stadt Graz das dortige Fußverkehrskonzept vor, während ein Vertreter des Fachverbandes Fussverkehr Schweiz konkrete Maßnahmen zur fußgängerfreundlichen Gestaltung von Innenstädten präsentierte.
Barrieren als Hindernis für nachhaltige Mobilität
Ein zentrales Thema der Konferenz war die Frage, warum der Fußverkehr oft hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Schnell wurde deutlich: Unattraktive oder durch Barrieren beeinträchtigte Fußwege machen das Auto zur vermeintlich besseren Alternative. Schlechte Ampelschaltungen, fehlende Gehwege oder unzureichende Übergänge sind für viele Menschen, insbesondere für Kinder, Eltern mit Kinderwägen oder Menschen mit Behinderungen, erhebliche Hindernisse.
In verschiedenen Arbeitsgruppen, darunter „Weg zur Haltestelle“ oder auch „Ortsmitten“, wurde die Breite des Themas Fußverkehr klar herausgearbeitet. Dabei wurde deutlich, dass es sich um ein Querschnittsthema handelt, das alle Alters- und Bevölkerungsgruppen betrifft und in der Verkehrsplanung oft nicht berücksichtigt wird.
Klares Fazit: Mehr Mittel und Aufmerksamkeit für den Fußverkehr
Als zentrales Ergebnis der Konferenz stand der Appell, den Fußverkehr stärker in die Verkehrsplanung einzubeziehen und ihm die Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient. Es wurde gefordert, mehr finanzielle und personelle Ressourcen bereitzustellen, um dieses wichtige Verkehrsmittel weiterzuentwickeln.
Mit einem positiven Ausblick wurde die Konferenz geschlossen. Die Veranstalter bedankten sich bei allen Teilnehmern und kündigten bereits den Termin für die siebte Mobilitätskonferenz an: Den 17. September 2025.