Einsatzkräfte trainieren für den Ernstfall
Großübung der Feuerwehren im Führungsbezirk Leonberg am Samstag, 5. April
Koordination durch modernste Einsatztechnik
Am Samstag, 5. April, findet von 9 bis ca. 13 Uhr eine Großübung der Feuerwehren im Führungsbezirk Leonberg statt. Ein Hauptaugenmerk bei dieser Übung liegt auf der Erprobung einer neuen Führungsstruktur. Der Landkreis Böblingen verfügt bei den Feuerwehren über insgesamt vier Führungsbezirke mit entsprechenden Führungshäusern in Sindelfingen, Böblingen, Leonberg und Herrenberg (Standort in Gäufelden).
Bei der anstehenden Großübung geht es besonders darum, die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte in komplexen Gefahrenlagen zu optimieren und wertvolle Erkenntnisse für alle Führungshäuser zu gewinnen. Dies ist auch entscheidend, um die Leitstelle zu entlasten und eine effektive Einsatzführung zu gewährleisten. Insgesamt werden rd. 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Deutschem Roten Kreuz (DRK) an der Übung teilnehmen. Als Kommunikationszentrale wird der neue Einsatzleitwagen (ELW 2) dienen. Um auf etwaige reale Einsätze reagieren zu können, ist eine Bereitschaft eingerichtet.
Während der Übung kann es im Raum Leonberg und Magstadt zu einer erhöhten Präsenz von Einsatzfahrzeugen und entsprechend zu Verkehrsbehinderungen kommen. Es wird um Verständnis gebeten für dieses wichtige Übungs-Szenario, welches der Sicherheit und Vorbereitung dient.
Die Übung umfasst mehrere fiktive Einsatzstellen, darunter ein Verkehrsunfall in Rutesheim, ein Brand in einem Industriebetrieb in Weissach und die Aktivierung einer Brandmeldeanlage in einem Altersheim in Weil der Stadt. Darüber hinaus werden zwei realistisch nachgestellte Szenarien mit einer Vielzahl an Einsatzkräften und Fahrzeugen geprobt: Ein Waldbrand in Magstadt – dabei kommt es aufgrund einer anhaltenden Trockenperiode zu einem großflächigen Waldbrand, der einen massiven Feuerwehreinsatz erfordert. Und zweitens ein Bahnunfall in Leonberg: Hier blockiert fiktiv ein umgestürzter Baum eine Bahnstrecke, wodurch ein Zug zum Stehen kommt. Mehrere Fahrgäste, darunter auch nichtgehfähige Personen, müssen evakuiert werden. Erschwerend kommt eine simulierte Rauchentwicklung hinzu. (Zu Letzterem betont Sascha Hänig vom Team des Notfallmanagements der Deutschen Bahn, dass ein Zug bei einer realen Rauchentwicklung umgehend stoppt und durch das Zugpersonal evakuiert wird. Dennoch wird dieses Szenario in die Übung integriert, um den Einsatzkräften eine Herausforderung zu bieten).
Einsatzleiter Rainer Just, stellvertretender Kreisbandmeister: „Solche realitätsnahen Übungen sind entscheidend, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein“, so Just. Auch Martin Wuttke, stellvertretender Landrat und zuständig auch für Bevölkerungsschutz- und Feuerwehrwesen, betont: „Nur durch intensive Trainings wie dieses können wir die Koordination und Kommunikation zwischen den einzelnen Einheiten verbessern und im Ernstfall schnell und effektiv handeln.“
Vertreter aus Politik und Verwaltung werden die Übung begleiten, um sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte zu machen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Anschluss ausgewertet und in die künftige Einsatzstrategie integriert.