Delegation aus Landkreis Böblingen besucht innovative Wohnbauprojekte

Landrat kündigt an, dass Gründung einer Wohnbaugenossenschaft für bezahlbaren Wohnraum weiter vorangetrieben wird

Menschen vor Gebäude
Auf dem Bild sehen Sie die Delegation bei der Besichtigung.

Eine Delegation aus dem Landkreis Böblingen, bestehend aus dem Landrat und Sozialdezernenten, Kreisrätinnen, Kreisräten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochbau- und Bauämter der Kommunen, hat diese Woche (12. November) einen bedeutenden Projektschritt in Mannheim besichtigt: Rund 900 Wohnungen werden dort aktuell von der Firma Nokera im Rahmen des seriellen Bauens realisiert. 

Am 22. November wird die Delegation zudem zur Produktionsstätte der Firma Lechner nach Nürnberg reisen, um sich ein weiteres Beispiel für den innovativen Wohnungsbau anzusehen. Beide Unternehmen, Nokera und Lechner, gehören zu den 28 Anbietern, die innerhalb der europaweiten Ausschreibung des Bundesbauministeriums für serielles und modulares Bauen ausgewählt wurden. Norbert Ketterer, der Gründer der Firma Nokera, kommt aus Böblingen und ist dort aufgewachsen. Die Teilnehmenden zeigten sich beeindruckt von der Führung durch den Bauleiter der Firma Nokera, Herrn Sapper, der Einblicke in den Baufortschritt mit Rohbau, Teilausbau und vollständig fertiggestellten Wohnungen ermöglichte.

„Die Wohnraumsituation im Landkreis Böblingen ist äußerst angespannt und laut dem aktuellen Pestel-Gutachten fehlen derzeit bis zu 8.500 Wohnungen,“ erklärte Landrat Roland Bernhard und führte weiter aus: „Um den dringenden Bedarf an Wohnraum für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit mittlerem Einkommen wie Pflegekräfte, Facharbeiter, Polizistinnen und Busfahrer, sowie für Rentner zu decken, müssen wir innovative und kosteneffiziente Wege gehen. Auf Anregung der Kreistagsfraktionen und mit einstimmigen Zwischenbeschluss werden wir deshalb die Gründung einer Wohnbaugenossenschaft, der ‚BüWo‘, vorantreiben.“ Die Wohnbaugenossenschaft soll einerseits als Sozialprojekt zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums dienen und gleichzeitig als wirtschaftliche Maßnahme zur Stärkung der Region. „Durch die Bereitstellung von Wohnraum für kleine und mittelständische Unternehmen leisten wir einen Beitrag zur Fachkräftebindung und -gewinnung im Landkreis Böblingen,“ so der Landrat weiter.

Die geplante Wohnbaugenossenschaft wird durch eine Kombination aus Zuschüssen der L-Bank, Darlehen des Landkreises und Grundstücken mit günstigen Konditionen durch die Kommunen finanziert. Durch den Einsatz von seriellen und modularen Bauweisen sollen sowohl die Kosten als auch die Bauzeit optimiert werden. In einem ersten Projektschritt ist eine Wohnfläche von ca. 7.400 qm bis zum Jahr 2028 geplant. Die Zielmiete soll unter 10 Euro pro Quadratmeter liegen, um damit einen echten Mehrwert für die Zielgruppe zu schaffen.

Die Kommunen des Landkreises Böblingen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie Grundstücke zur Verfügung stellen. Durch das kostengünstige, jedoch hochwertige serielle Bauen soll die BüWo von Beginn an wirtschaftlich tragfähig sein und nach einer Anlaufphase schwarze Zahlen schreiben.

„Die Schaffung von kostengünstigem und hochwertigem Wohnraum ist eine unserer größten Herausforderungen. Die Gründung der BüWo ist ein Meilenstein, um langfristig und nachhaltig für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises Wohnraum zu schaffen. Gemeinsam mit starken Partnern und innovativen Baukonzepten können wir einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarktes und zur wirtschaftlichen Stärkung der Region leisten“ resümierte der Landrat.

(Erstellt am 15. November 2024)

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