Bioabfall im Restmüll ist Ressourcenverschwendung
Abfallwirtschaftsbetrieb startet Info-Kampagne „Bio zu Bio“
In Deutschland sind Restmülltonnen nach bundesweiter Hausmüllanalyse des Umweltbundesamtes zu durchschnittlich 39 Prozent mit Bioabfall gefüllt. Die Hälfte aller Essensreste, etwa 5,2 Mio. Tonnen Bioabfälle pro Jahr, landen bundesweit in der Restmülltonne. Im Kreis Böblingen zeigt sich ein ähnliches Bild. Landet der Biomüll im Restmüll, gehen wertvolle Ressourcen verloren. Nur der Bioabfall, der in der Biotonne landet, wird zu Energie und Kompost. Jetzt startet der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) eine Info-Kampagne.
Im Landkreis Böblingen wird Biomüll schon seit 1994 getrennt gesammelt. Die Bürgerinnen und Bürger nutzen über 80.000 grüne Biotonnen für ihre Küchen- und Gartenabfälle. Im letzten Jahr führte der eine repräsentativ angelegte Abfalluntersuchung im Landkreis Böblingen durch, um die Zusammensetzung der Abfallsorten Haus- und Geschäftsmüll, Bio- und Sperrmüll zu bestimmen. Die Hausmüllanalyse hatte gezeigt, dass trotz der Trennpflicht für organische Abfälle und der hohen Anzahl an Biotonnen immer noch zu viel Biomüll in den Restmülltonnen landet.
Garten- und Küchenabfälle, Essensreste und unverpackte Lebensmittel – all diese Abfälle gehören in die Biotonne. „Die Verwertung von Bioabfall ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wir wollen mit der Unterstützung unserer Bürger und Bürgerinnen den Anteil von Bioabfall in der Restmülltonne verringern. Hinzu kommt, dass wir mit unserer neuen Vergärungsanlage in Leonberg, die sich gerade in der Inbetriebnahme befindet und ab Mitte des Jahres im Dauerbetrieb laufen soll, eine optimale Verwertung sowie kurze Transportwege haben werden. Deshalb starten wir jetzt eine Kampagne mit vielen Informationen rund um den Bioabfall und dessen Verwertungsmöglichkeiten“, erklärt Thomas Koch, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB).
Der AWB nimmt seinen Auftrag als kommunaler Entsorger sehr ernst und möchte die Bioabfälle aus der Restmülltonne in die Biotonne lenken. Unter dem Motto „Bio zu Bio“ bündeln mehr als 90 Abfallwirtschaftsbetriebe – darunter auch der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen – mit Unterstützung des deutschlandweit tätigen Vereins wirfuerbio e.V. ihre Kräfte und betreiben gemeinsam eine Kommunikationsoffensive für mehr Bioabfall in der Biotonne. Informationen dazu sind unter www.wirfuerbio.de/bio-zu-bio zu finden.
„Umweltschutz fängt zu Hause an. Wer seine Küchen- und Gartenabfälle in der Biotonne statt im Restmüll entsorgt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der Anteil an Störstoffen in unserem Bioabfall – zum Beispiel Kunststoffe, Metalle oder gar Restmüll – ist momentan gering und damit die Qualität der gesammelten Bioabfälle gut. Doch die erfassten Mengen sollten wir noch steigern ohne die Störstoffquote zu erhöhen. Weiterhin gilt: Kein Plastik in die Biotonne! Es dürfen auch keine biologisch abbaubaren Kunststoffbeutel in die Biotonne gegeben werden“ so Werkleiter Thomas Koch. Tipps zur richtigen Befüllung der Biotonne gibt es auf der Webseite www.awb-bb.de/biomuell.
Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch ist die Nutzung der Biotonne von Vorteil: Bei konsequenter Trennung der Bioabfälle vom Restabfall lässt sich Volumen in der Restmülltonne sparen. Das mindert die Kosten für die Restmüllentsorgung. Für die Biotonne wird – unabhängig von der Tonnengröße – eine Jahresleerungsgebühr von 63 Euro für 26 Leerungen im Jahr erhoben.