Wie kann der Streuobstbau einen neuen Aufschwung bekommen!
Der Landkreis Böblingen schreibt seine Streuobstkonzeption fort
Streuobstwiesen sind Kulturgut, sind unschätzbar wertvoller Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen, und sie sind ein wichtiger Erholungsraum für uns alle. „Wir haben einen großen Schatz im Landkreis Böblingen. Um diesen langfristig zu erhalten, braucht es starke Bemühungen Vieler“, so Landrat Roland Bernhard. Am 30. Januar fand die Auftaktveranstaltung zur Fortschreibung der Streuobstkonzeption des Landkreises Böblingen statt, geleitet von Martin Wuttke, Dezernent für Umwelt und Klima.
2010 wurde erstmals ein Maßnahmenpaket zur „langfristigen Erhaltung und Förderung der landschaftsökologisch bedeutsamen Streuobstwiesenbestände im Landkreis Böblingen mit ihrer großen Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt“ geschnürt. Inhalt war damals der Baumzuschuss je neu gepflanztem Baum, den es bis heute gibt – 20.000 Euro stellt der Landkreis hierfür jährlich im Haushalt ein. Aber auch Maßnahmen im Bereich der Umweltpädagogik und eines gezielten Marketings waren Teil des damaligen Pakets. Und: „Die Kreisapfelsaft-Initiative des Landkreises Böblingen, die 1998 gegründet wurde, ist eine der Größten in Baden-Württemberg und stellt einen ganz wesentlichen Bestandteil der unterstützenden Maßnahmen dar“, hob Wuttke besonders hervor.
Im Verbund mit vielen Akteuren rund um das Thema Streuobst soll nun also eine fortgeschriebene Streuobstkonzeption entstehen. Bei einer Auftaktveranstaltung waren deshalb Streuobstwiesenbesitzer und -bewirtschafter, aber auch Verarbeiter, kommunale Vertreter, Aktive in Obst- und Gartenbauvereinen und im privaten Naturschutz und Vertreter aus der Landwirtschaft sowie aus den Fachämtern der Kreisbehörde mit dabei. Insgesamt rd. 30 Menschen trafen sich zum Erfahrungsaustausch und um neue Möglichkeiten zur Unterstützung des Streuobstbaus zu entwickeln. Begleitet wird der Landkreis bei der neuen Konzeption durch das Büro StadtLandFluss (Büro für Landschaftsplanung, Naturschutz und nachhaltige Landnutzungskonzeptionen, Nürtingen).
Erster sichtbarer Baustein im Prozess wird eine Online-Bürgerbeteiligung sein, die Mitte Februar starten und über vier Wochen laufen wird. Bürgerinnen und Bürger können dabei ihre Ideen einbringen, wie das Thema Streuobst noch besser ins Bewusstsein gerückt und die wertvolle Landschaft so erhalten werden kann. Daran anschließen werden sich verschiedene Workshops, bei denen die hoffentlich vielfältigen Ideen und Anregungen vertieft werden sollen. „Ziel wäre, das fortgeschriebene Konzept bis Mitte des Jahres zu haben, um ggf. noch in diesem Jahr mit weiteren, neuen Ideen starten zu können“, so Martin Wuttke. Man freue sich auf einen neuen Aufschwung für das Thema Streuobst.