Hochwasserschutz in Ehningen

Eröffnung des Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Maurener Tal

Landrat Roland Bernhard: „Ein Meilenstein für den Hochwasserschutz an der Würm und für die Gemeinde Ehningen“

Sie sehen Sie beim Durchschneiden des Bandes: Landrat Roland Bernhard (3. von rechts), Regierungspräsidentin Susanne Bay (3. von links), Bürgermeister Lukas Rosengrün (2. von links), Dr. Matthias Miller MdL (ganz links), Jörg Koch (Ingenieurbüro Wald & Corbe; 2. von rechts) und Tim Gfrörer (Bauunternehmen Gfrörer; ganz rechts).

Im Rahmen eines Pressetermins und im Beisein von Regierungspräsidentin Susanne Bay, Landrat Roland Bernhard und Ehningens Bürgermeister Lukas Rosengrün wurde das HRB Maurener Tal eröffnet.

Der Landrat lobte die Maßnahme als einen „Meilenstein für den Hochwasserschutz an der Würm und insbesondere für die Gemeinde Ehningen“. Im September 2021 hatte man den Spatenstich für die Maßnahme am Fuß der Autobahnbrücke der A81 gefeiert. Mit einem Damm von rund 210 Metern Länge und maximal 5,3 Metern Höhe und einem Stauvolumen von 320.000 Kubikmetern soll das HRB künftige Hochwasserereignisse bewältigen können.

„Es ist die größte Maßnahme für den Hochwasserschutz, die in diesem Bereich zur Umsetzung gekommen ist“, führte Landrat Bernhard aus. Hochwasserschutz sei eine gesellschaftliche Aufgabe. „Ehningen war zuletzt im Jahr 2018 nach einem starken Regenereignis im Einzugsgebiet stark von Hochwasser betroffen. Solche Erlebnisse sollen, in Verbindung mit den noch vorzunehmenden innerörtlichen Maßnahmen künftig ausgeschlossen werden können.“ Träger solcher Hochwasserschutz-einrichtungen sind bei Gewässern wie der Würm die Kommunen. Im Landkreis Böblingen gibt es eine Besonderheit: Der Landkreis ist selbst Mitglied in mehreren Wasserverbänden, so auch im Wasserverband Hochwasserschutz Würm. „Dass der Landrat Vorsteher der Wasserverbände ist, gibt es im Regierungsbezirk Stuttgart nur im Kreis Böblingen. Das zeigt, welche besondere Bedeutung hier dem Hochwasserschutz beigemessen wird“, betont Regierungspräsidentin Susanne Bay.

Die Fertigstellung des HRB hat sich aus Witterungsgründen und Materialengpässen durch den Ukraine-Krieg etwas verzögert. Die Kosten für den Bau und notwendige Ausgleichsmaßnahmen liegen bei rd. 4,8 Mio. Euro, wovon 4,2 Mio. Euro förderfähig und mit 70% Förderquote durch das Land gefördert worden sind. Den Restbetrag in Höhe von ca. 1.9 Mio. € teilen sich die Gemeinde Ehningen als Standortkommune der Maßnahme sowie der Landkreis Böblingen. Mitglieder im Wasserverband Hochwasserschutz Würm sind neben dem Landkreis und der Gemeinde Ehningen noch die Gemeinden Altdorf, Grafenau, Magstadt und Nufringen.

Regierungspräsidentin Susanne Bay erklärte: „Bei der Gemeinschaftsaufgabe Hochwasserschutz ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Landkreisen und Land besonders wichtig. Ich freue mich sehr, dass wir Ehningen mit der Förderung beim Bau des Hochwasserrückhaltebeckens unterstützen konnten.“

Mit dem neuen HRB erfolgt im Hochwasserfall eine kontrollierte Abgabe der Wassermengen, um die Gemeinde Ehningen zu schützen. Die Abgabemengen aus dem Rückhaltebecken bei einem Hochwasser sind so errechnet, dass im Zusammenwirken mit den noch zu ergänzenden innerörtlichen Maßnahmen der angestrebte Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser für die Gemeinde und ihre Einwohnerschaft erreicht wird. (Das Schutzziel bemisst sich an einem Hochwasser, welches im statistischen Mittel alle 100 Jahre wiederkommt).

„Insofern ist die Eröffnung des HRB zwar ein Meilenstein, aber noch nicht das Ziel in Sachen Hochwasserschutz“, betonte der Landrat. Bei der Gestaltung wurde auch naturschutzrechtlichen Belangen Rechnung getragen, beispielsweise wurde auf die Erhaltung der Durchwanderbarkeit für Fische und Kleinlebewesen besonderen Wert gelegt.

Sie sehen Sie vor der neuen Hochwasserschutzeinrichtung: Landrat Roland Bernhard (Mitte), Regierungspräsidentin Susanne Bay (3. von links), Bürgermeister Lukas Rosengrün (3. von rechts), Dr. Matthias Miller MdL (2. von links), den ehemaligen Bürgermeister Claus Unger (ganz links), Jörg Koch (Ingenieurbüro Wald & Corbe; 2. von rechts) und Tim Gfrörer (Bauunternehmen Gfrörer; ganz rechts).
(Erstellt am 16. April 2024)

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