Moderne Feuerwehr zum Schutz der Bevölkerung
Landkreis übergibt vier neue Fahrzeuge
Neuer Einsatzleitwagen (ELW2) ist bundesweites Pilotfahrzeug
Im Rahmen eines Pressetermins wurden vier hochmoderne und leistungsfähige neue Fahrzeuge bzw. Ausstattungsgegenstände vorgestellt für die Feuerwehr und den Bevölkerungsschutz. Als einen „Meilenstein“ bezeichnete Landrat Roland Bernhard diese offizielle Fahrzeugübergabe. Insbesondere das größte der neuen Fahrzeuge, der neue Einsatzleitwagen 2 (ELW2), ist das Erste seiner Art bundesweit und insofern ein Pilotfahrzeug im Landkreis Böblingen.
„Mit einem so hochmodernen Fahrzeug, machen wir unsere Feuerwehr auf Jahre hinaus auf hohem Niveau leistungsfähig und schlagkräftig“, erklärte Roland Bernhard. „Die Aufgabe der Feuerwehr ist der Schutz der Bevölkerung, und was könnte es Wichtigeres geben.“ Der neue Einsatzleitwagen 2 ist quasi die „rollende Leitstelle“ bei großen Gefahrenlagen. Er verfügt über eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten: Alarmierungen und Nachforderungen können direkt von hier erfolgen, was wertvolle Zeit spart, die Kommunikation vereinfacht und es vor allem möglich macht, sich vor Ort auf das Schadensereignis zu konzentrieren.
Selbstverständlich können sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten genutzt werden, im Notfall auch über Satellitenkommunikation. „Der Wagen kann dabei komplett autark betrieben werden“, erläutert Kreisbrandmeister Plischek. „Der nötige Strom kann durch den bordeigenen Generator zugeführt werden.“ Standort des neuen ELW2 ist die neue Straßenmeisterei in Magstadt.
Neben diesem Wagen werden noch zwei Abrollbehälter Gefahrgut (zur Bekämpfung von Chemie- und Gefahrgutunfällen) ), sowie deren Trägerfahrzeuge (sogenannte Wechselladerfahrzeuge), und ein Gerätewagen Messtechnik (zum Messen und Auswerten von Gefahrstoffkonzentrationen) offiziell übergeben. Die Abrollbehälter Gefahrgut sind eine Art „Container“, welche auf die Trägerfahrzeuge montiert und so zum Einsatzort gefahren werden können. Sie sind für verschiedenste Gefahrenlagen ausgestattet, haben selbstverständlich auch alles zum Schutz der Einsatzkräfte an Bord und ermöglichen den Umweltschutzzügen im Landkreis Böblingen das Arbeiten auf dem aktuellen Stand der Technik. Sie werden an den Standorten Böblingen und Leonberg stationiert. Der neue Gerätewagen Messtechnik wird standardmäßig bei entsprechenden Gefährdungslagen, auch größeren Brandereignissen, hinzugezogen, und kann verschiedenste Stoffe ermitteln und messen. Dieses Fahrzeug ist bei der Feuerwehr Sindelfingen stationiert.
Die neuen Fahrzeuge sind also über den Landkreis verteilt; die Ausstattung komme allen Feuerwehren im Landkreis zugute, betonte Landrat Bernhard. „Die Aufgabe der Feuerwehr erstreckt sich über 365 Tage im Jahr, für alle Fahrzeuge heißt es immer einsatzbereit zu sein.“ Entsprechend sei es wichtig, so der Landrat weiter, dass die Feuerwehr modern ausgerüstet ist. „Das kommt allen Menschen bei uns im Landkreis zugute, und allen, denen unsere Feuerwehren evtl. sonst noch zu Hilfe kommen.“ Eine solche Hilfeleistung sei nichts, wo sich die Frage stelle, ob es die Investition wert ist, betonte Bernhard. In diesem Zusammenhang sprach er allen anwesenden Vertretern der Feuerwehren, stellvertretend auch für alle Nicht-Anwesenden, seinen Dank für deren Einsatzbereitschaft aus. „Diesem Ehrenamt, bei dem die Einsatzkräfte zum Schutz anderer sogar ihre eigene Gesundheit riskieren, gebührt größter Respekt und Anerkennung.“
Für diese einzigartig umfangreiche Aufrüstung des Feuerwehr- und Bevölkerungsschutz-Fuhrparks in den vergangenen Jahrzehnten hat der Landkreis Böblingen insgesamt rd. 2,5 Mio Euro investiert. Rd. 430.000 Euro gab es als Feuerwehrförderung vom Land dazu.