Nachruf Dieter Unterbrink

Langjähriger Vorsitzender des Kreisseniorenrats Böblingen ist mit 87 Jahren gestorben

Menschen nach ihrem Ausscheiden aus dem Berufsleben weiterhin für eine sinnvolle und sinnstiftende Aufgabe in der Gesellschaft zu motivieren, das war das Credo von Dieter Unterbrink. Er prägte die ehrenamtliche Arbeit des Kreisseniorenrats in seiner nachberuflichen Phase über 14 Jahre, von 2001 bis 2010 als Vorsitzender des Kreisvorstands. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.

Er war beruflich im Personalmanagement der IBM tätig und damit auch für die Vorruhestandsprogramme verantwortlich. Als ihn der Ruhestand selbst traf, begann sein Engagement im Kreisseniorenrat Böblingen mit seiner Umfrage zum Thema „Von wegen Vorruhestand“. Diese Umfrage beleuchtete das enorme Potenzial einer wachsenden Zahl von Vorruheständlern, die enorme Lebens- und Berufserfahrung  sowie soziale Kompetenzen in ihren Familien mitbringen. Die auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückblicken können, fit und aktiv sind und sich unter den richtigen Rahmenbedingungen gerne weiter für eine sinnvolle und sinnstiftende Aufgabe in der Gesellschaft einbringen, wenn sie passende Gelegenheiten vorfinden. Die wachsende Zahl dieser Menschen als großes Potenzial für die Gesellschaft zu nutzen, das prägte sein Engagement beim Kreisseniorenrat.

Spuren im ganzen Landkreis

Früchte trug der Impuls von Dieter Unterbrink, dass sich in den Städten und Gemeinden des Landkreises ehrenamtliche Seniorenorganisationen bilden und im Austausch mit dem Kreisseniorenrat Generationen übergreifende Dienstleistungsangebote etablieren. Als Antwort auf den PISA-Schock mit dem Befund, dass eine erschreckende Zahl der 15-Jährigen nicht richtig lesen konnte, organisierte er mit den Kreissenioren Lesepaten an Grundschulen im Landkreis – und das wieder auf ehrenamtlicher Basis. 

Geriatrie-Fachtage, der alljährliche Schreibwettbewerb, ein jährlicher Sozialpreis, kreisweite Bewusstseinsbildung zu den vorsorgenden Verfügungen, Verbraucherschutz durch Transparenz zum Betreuten Wohnen im Alter, Initiativen für ein Miteinander der Generationen, zur Gründung eines ehrenamtlich getragenen Krisentelefons für Menschen in schwierigen Pflegesituationen – dies sind Beispiele des segensreichen Wirkens der Kreissenioren in der Ära Dieter Unterbrink.

Dieter Unterbrink war Ideengeber, Teamplayer, kreativer Kopf und ein brillanter Moderator.

Landrat Roland Bernhard spricht den Angehörigen sein Beileid aus und würdigt seine Leistung: „Dieter Unterbrink hat mit dem Kreisseniorenrat große Verdienste erworben für die Belange älterer Menschen in unserem Landkreis. Außerdem trug er mit pfiffigen Ideen für ein Miteinander der Generationen bei“.

Alfred Schmid, Solzialdezernent a.D. und Gabriele Wörner, die amtierende Vorsitzende des Kreisseniorenrats: „Die erfolgreiche Arbeit des Kreisseniorenrats Böblingen bleibt dauerhaft mit seiner Persönlichkeit verbunden. Wir werden Dieter Unterbrink ein ehrendes Andenken bewahren“.