Nachhaltige Straßenschilder für Herrenberg
Beschilderung soll Innenstadt beruhigen und insbesondere den Schwerlastverkehr auf dafür vorgesehene Wege bringen
Innovatives Schilderkonzept im Sinne der Nachhaltigkeit
In und um die Kernstadt Herrenberg wurden neue Schilder angebracht; insgesamt wurden an 8 Kreuzungen mit insgesamt 23 Schilderstandorten die Beschilderungen ausgetauscht. Das Besondere daran: Die neuen Schilder bestehen nicht aus Aluminium-Vollmaterial, sondern aus Aluminiumverbundplatten (jeweils zwei Aluminium-Deckbleche mit einem Kernmaterial aus Kunststoff). Der Aluminium-Anteil ist durch diesen Sandwichaufbau um rd. 70 % geringer im Vergleich zum Vollblech; das senkt die Energiekosten in der Herstellung.
Die neue Beschilderung wurde nötig, weil Herrenberg 2019 im Rahmen des IMEP (= Integrierter Mobilitäts- Entwicklungsplan) ein Verkehrslenkungskonzept beschlossen hat. Es sieht u.a. vor, durch dynamische Verkehrs- und Geschwindigkeitsregelungen, sowie durch ein LKW-Durchfahrtverbot im Bereich der Horber Straße die Stadt verkehrlich zu beruhigen bzw. vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Insbesondere sollte ein „LKW- Schleichverkehr“ möglichst verhindert und Schwerfahrzeuge auf vorhandene und für diesen Verkehr geeignete Fahrtstrecken verwiesen werden. Besonders betroffen vom Umtausch waren der Knotenpunkt in der Stadt am Reinhold-Schick-Platz sowie die Kreuzung L 1184 / K 1028 bei Herrenberg-Haslach.
Der Landkreis Böblingen hat sich eine Nachhaltigkeitsstrategie gegeben, die sämtliche Bereiche einschließt. Entsprechend ist man auch im Straßenbau innovativ und technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen unterwegs. "Innovation im Straßenverkehr bedeutet auch, kreative Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden. Diese neue Form der Beschilderung ist ein gutes Beispiel dafür, wie technologischer Fortschritte – auch bei kleineren Maßnahmen - dazu beiträgt, Klimaschutzziele zu erreichen, weil CO² eingespart wird," so Thomas Wagner, Dezernent für Verkehr und Ordnung beim Landratsamt Böblingen. Die Aluminiumverbundplatten sind voll recycelbar - das Kernmaterial und die Aluminium-Deckbleche können in den Materialkreislauf zurückgeführt und wiederverwendet werden. Das Material ist in Deutschland BASt-geprüft (Bundesanstalt für Straßenwesen) und besitzt die Zulassung zum Einsatz an Verkehrswegen.