„Schienenersatzverkehr im Landkreis Böblingen läuft nicht rund“

Landrat fordert Besserung von der Deutschen Bahn

Auf dem Abschnitt der Gäubahn im Landkreis Böblingen verkehrt noch bis Ende März kein Zug. Die Bauarbeiten zum Digitalen Knoten Stuttgart sowie die gleichzeitige Erneuerung des Würm-Viadukts in Ehningen wirken sich derzeit massiv auf die Verkehrssituation im Landkreis Böblingen aus. Die Fahrgäste werden dadurch aktuell auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Verschärfend kommt hinzu, dass der Schienenersatzverkehr schlechter funktioniert, als man es noch von früheren Baumaßnahmen im Sommer letzten Jahres kennt.

Auch den Landkreis Böblingen erreichen täglich Bürgerbeschwerden über die Busfahrten, die den Schienenverkehr der S-Bahn ersetzen. Das ärgert Landrat Roland Bernhard: „Die Enttäuschung und Frustration sitzt gerade bei überzeugten Bahnfahrern tief. Ich habe Verständnis für ihren Ärger, denn die Situation im Schienenersatzverkehr ist ein Armutszeugnis. Solche Erfahrungen machen uns die Menschen abspenstig für den ÖPNV und laufen unseren Anstrengungen zuwider, Fahrgäste zu halten und zu gewinnen.“

Deshalb hat sich der Landrat nun in einem Brief an die Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn Dr. Clarissa Freundorfer und an den Geschäftsführer der S-Bahn Stuttgart Dr. Dirk Rothenstein gewendet.

Die Bahn müsse alle Hebel in Bewegung setzen, um die Unterbrechung auf den betroffenen Strecken und damit auch die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, fordert der Landrat.

Weder der S-Bahn-, noch der Gäubahn-Schienenersatzverkehr scheinen zufriedenstellend zu funktionieren. Teilweise gravierende Vorfälle werden dem Landkreis gemeldet, besonders ärgerlich sei die fehlende Streckenkenntnisse der Fahrer. Die Kommunikation der Fahrgäste mit den Fahrern werde zudem durch rudimentäre Deutschkenntnisse extrem erschwert. Verschärft werde diese Problematik durch fehlende Anzeigen oder Beschilderungen an den Bussen. Oft könnten die Fahrgäste daher nicht erkennen, welcher Bus wohin fahre. Auch defekte Fahrzeuge mit teils sicherheitsrelevanten Mängeln seien festgestellt worden.

Der Landkreis Böblingen ist selbst nicht Aufgabenträger des Bahnverkehrs auf der Gäubahn sowie der S-Bahn und somit auch nicht für den Schienenersatzverkehr verantwortlich. Dennoch drängt Landrat Bernhard bei der Deutschen Bahn auf Verbesserung, damit der Schienenersatzverkehr zuverlässig, sicher und nutzerfreundlich erbracht wird: „Grundsätzlich begrüße ich den Ausbau des Schienenknoten Stuttgarts zum Digitalen Knoten. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass der Ausbau in Zukunft einen zuverlässigeren, pünktlicheren und leistungsstärkeren Schienenverkehr in der Region ermöglicht. Ich habe daher auch Verständnis dafür, dass die Umsetzung dieses aufwendigen Projektes gewisse bauzeitliche Einschränkungen erfordert. Ein zuverlässiges und sicheres Ersatzangebot muss dabei jedoch unbedingt gewährleistet sein. Die derzeitige Situation ist für die Fahrgäste nicht hinnehmbar.“

(Erstellt am 01. Februar 2024)

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