Anpassung an den Klimawandel unterstützen
Städte und Gemeinden: Zur Woche der Klimaanpassung informiert der Landkreis Böblingen zu seinem 2022 vorgestellten Vorzeigeprojekt KlimaBB
Landrat Roland Bernhard: „Landesweit einzigartiges Projekt, - zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit.“
„Der Klimawandel ist längst da und es muss unser aller Ziel sein, dass wir unsere Städte und Gemeinden lebenswert erhalten und uns an die veränderten Gegebenheiten anpassen“, betont Landrat Roland Bernhard. Klimaanpassung sei eines der wichtigsten Themen dieser Zeit, so der Landrat. „Bei allen Vorhaben müssen wir auch im Blick haben, dass wir heute mit anderen, extremen klimatischen Bedingungen arbeiten müssen als früher.“
Vom 18.-22. September läuft die Woche der Klimaanpassung, in der es gilt, Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schaffen und gute Lösungen für die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen zu verbreiten. Im Landkreis Böblingen gibt es KlimaBB, ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands Region Stuttgart und des Landkreises Böblingen, gefördert vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, mit dem Ziel, Städte und Gemeinden bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Ende Juli des vergangenen Jahres wurde es erstmals vorgestellt und seither in verschiedenen Kommunen bereits auch in den örtlichen Gremien besprochen.
„KlimaBB ist ein landesweit immer noch einzigartiges Projekt, das in vorbildlicher Art und Weise den Kommunen Informationen zur Verfügung stellt und sie dabei unterstützt, ihre Planungen an die sich wandelnden Verhältnisse anzupassen“, so Landrat Roland Bernhard. Auf rd. 300 Seiten liefert KlimaBB wichtige Grundlagen für alle 26 Städten und Gemeinden im Landkreis Böblingen. „Zwischenzeitlich diskutieren kommunale Gremien bereits erste Maßnahmen, basierend auf den Erkenntnissen von KlimaBB.“
Diesen Sommer schafften es erneut verheerende Unwetterereignisse in die öffentliche Wahrnehmung – ob das der durch einen heftigen Hagelschlag ausgelöste „Wintereinbruch“ in Reutlingen war, oder die Starkregenereignisse in Österreich und Slowenien. „Das zeigt“, so unterstreicht der stellvertretende Landrat und Dezernent für Umwelt und Klima, Martin Wuttke, „dass Maßnahmen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels immer mehr an Bedeutung gewinnen.“
KlimaBB enthält neben detaillierten Kartendarstellungen, die zeigen, wie gefährdet eine Kommune mit Blick auf Hitzeentwicklung oder Hochwasser- und Starkregenereignisse ist auch konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen. Beispiele sind helle Straßenbeläge, die das Rückstrahlvermögen von Oberflächen erhöhen, oder Hinweise zur Wasserspeicherung.
Seit Veröffentlichung der Publikation wurde das Projekt schon in verschiedenen Kommunen detailliert vorgestellt. Am Beispiel der Gemeinde Aidlingen ist daraus schon die Umgestaltung von Schotterbeeten vor der Ortsbücherei entstanden. Außerdem wird bei der Planung von Infrastrukturprojekten verstärkt ein Augenmerk auf die natürliche Beschattung durch Bäume oder Versickerungsflächen zur Bewässerung gelegt, es werden in Zukunft Bodensensoren zur Feuchtigkeitsmessung an Bäumen eingebracht, damit Flächen nur bewässert werden, wenn auch wirklich Bedarf besteht, und Pflasterbeläge zur besseren Versickerung von Niederschlagswasser bzw. Betonpflaster aus CO2-neutraler Produktion verlegt. Für das kommende Jahr ist in Aidlingen die Erstellung von Starkregengefahrenkarten vorgesehen.
